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The Language of Eichmann in Jerusalem. Nazi German and Other Forms of German in the 1961 Trial

  • The Eichmann trial granted the German language a degree of audibility unprecedented in the short history of the State of Israel, with the defendant, the judges, prosecutors, and witnesses frequently resorting to speaking in German. Drawing on archival materials, protocols, footage, and press reports, this article shows how the Eichmann trial brought to the surface several historical tensions around the postwar status of the German language. The various forms of German heard in the courtroom challenged notions of German as a Nazi language and contributed to a gradual mitigation of its status as a tainted language. The article concludes by reassessing Hannah Arendt’s 1963 Eichmann in Jerusalem and specifically her postulate that Eichmann’s language faithfully reflected his mindset. It is argued that Arendt’s understanding of Eichmann’s language echoed prewar ideas on German’s distinctive power.
  • Der Eichmann-Prozess verlieh der deutschen Sprache einen in der kurzen Geschichte des Staates Israel beispiellosen Grad an akustischer Präsenz, da der Angeklagte, aber auch die Richter, Staatsanwälte und Zeugen häufig auf das Deutsche zurückgriffen. Anhand von Archivmaterial, Protokollen, Filmdokumenten und Presseberichten zeigt dieser Aufsatz, wie der Eichmann-Prozess verschiedene historische Spannungen rund um den Status der deutschen Sprache in der Nachkriegszeit an die Oberfläche brachte. Die unterschiedlichen Formen des Deutschen, die im Gerichtssaal zu hören waren, stellten die Vorstellungen der deutschen Sprache als Nazi-Sprache in Frage. Der Prozess trug dazu bei, die Bewertung des Deutschen als verdorbener Sprache allmählich abzuschwächen. Der Aufsatz schließt mit einer Neubewertung von Hannah Arendts 1963 erschienenem Buch »Eichmann in Jerusalem« und besonders ihres Postulats, dass Eichmanns Sprache seine Denkweise getreu widerspiegele. Demgegenüber wird hier argumentiert, dass in Arendts Verständnis von Eichmanns Sprache Vorkriegsannahmen über die besondere Macht des Deutschen nachhallten.

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Verfasserangaben:Marc VoloviciORCiDGND
URL:https://zeithistorische-forschungen.de/2-2023/6133
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2809
Titel des übergeordneten Werkes (Englisch):Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History
übersetzter Titel (Deutsch):Eichmanns Sprache in Jerusalem. Nationalsozialistisches und anderes Deutsch im Prozess von 1961
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Englisch
Datum der Veröffentlichung (online):09.09.2024
Datum der Erstveröffentlichung:09.09.2024
Datum der Freischaltung:11.09.2024
Jahrgang:20
Ausgabe / Heft:2
Erste Seite:247
Letzte Seite:271
DDC-Klassifikation:4 Sprache / 40 Sprache / 400 Sprache
9 Geschichte und Geografie / 90 Geschichte / 900 Geschichte und Geografie
ZZF-Zeitklassifikation:20. Jahrhundert
1960er
1945-
1900-1945
ZZF-Regionalklassifikation:Europa
Europa / Westeuropa
Europa / Westeuropa / Deutschland
regional übergreifend
Asien
Asien / Vorderasien
Asien / Vorderasien / Israel/Palästina
ZZF-Themenklassifikation:Nationalsozialismus
Holocaust
Politik
Kommunikation
Medien
Public History
Historiographiegeschichte
Judentum
Transnationale Geschichte
Antisemitismus
Mentalität
Recht
Vergangenheitspolitik
Wissenschaft
Wissen
Zeitzeugen
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:2 / 2023 Jüdische Sprachkritik nach dem Holocaust
Lizenz (Englisch):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)