• Treffer 161 von 233
Zurück zur Trefferliste

The Verbal Inheritance of Genocide. The Holocaust Through One Word: ›Shabreven‹

  • This article explores the connection between genocide, language and language consciousness by tracing the strange biography of one Yiddish neologism: shabreven. During the Holocaust, the word came to mean both ›looting‹ and ›taking ownerless property‹. It stoked moral and etymological debate among Yiddish speakers in the Warsaw ghetto, while also occupying a prominent position in postwar Polish and Zionist discourses. The term shifted between different semantic, ethical and cultural fields, navigating a delicate balance between various meanings and norms. The discussions around this term help to shed light on key questions: What were the motivations for the study of Holocaust Yiddish neologisms? How did this early postwar Yiddish philological discourse differ from its parallel in German? Shabreven became both a symbol of the genocidal collapse of language and a tool for regaining victim agency in speech.
  • In diesem Aufsatz wird die Verbindung zwischen Völkermord, Sprache und Sprachbewusstsein untersucht, indem die seltsame Biographie eines jiddischen Neologismus nachgezeichnet wird: shabreven. Während des Holocausts bedeutete das Wort sowohl »plündern« als auch »sich herrenloses Eigentum nehmen«. Es rief moralische und etymologische Debatten unter den jiddischen Sprecher:innen im Warschauer Ghetto hervor; zudem nahm es in den polnischen und zionistischen Diskursen der Nachkriegszeit einen wichtigen Platz ein. Der Begriff bewegte sich zwischen verschiedenen semantischen, ethischen und kulturellen Feldern, verbunden mit einem heiklen Wandel von Bedeutungen und Normen. Die Diskussionen um diesen Begriff tragen dazu bei, Schlüsselfragen zu erhellen: Was waren die Beweggründe für die Untersuchung jiddischer Neologismen aus dem Holocaust? Wie unterschied sich dieser jiddische philologische Diskurs der frühen Nachkriegszeit von seinem Pendant im Deutschen? Shabreven wurde sowohl zu einem Symbol für den Zusammenbruch der Sprache im Genozid als auch zu einem Instrument für die wiedererlangte Handlungsfähigkeit von Verfolgten in der Sprache.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Hannah Pollin-GalayORCiDGND
URL:https://zeithistorische-forschungen.de/2-2023/6122
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2807
Titel des übergeordneten Werkes (Englisch):Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History
übersetzter Titel (Deutsch):Das verbale Erbe des Genozids. Der Holocaust im Spiegel eines Wortes: shabreven
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Englisch
Datum der Veröffentlichung (online):09.09.2024
Datum der Erstveröffentlichung:09.09.2024
Datum der Freischaltung:11.09.2024
Jahrgang:20
Ausgabe / Heft:2
Erste Seite:204
Letzte Seite:224
ZZF-Zeitklassifikation:20. Jahrhundert
1940er
1945-
1900-1945
ZZF-Regionalklassifikation:Europa
Europa / Westeuropa
Europa / Westeuropa / Deutschland
Europa / Mittel-/Osteuropa
regional übergreifend
Europa / Mittel-/Osteuropa / Polen
ZZF-Themenklassifikation:Holocaust
Kommunikation
Begriffe
Historiographiegeschichte
Judentum
Transnationale Geschichte
Geistes- und Ideengeschichte
Intellectual History
Historische Semantik
Wissenschaft
Wissen
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:2 / 2023 Jüdische Sprachkritik nach dem Holocaust
Lizenz (Englisch):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)