Die deutsche Nachkriegszeit als Lagergeschichte. Zur Funktion von Flüchtlingslagern im Prozess der Eingliederung

  • Laut Duden deckt der Begriff »Lager« ein breites semantisches Spektrum ab. Dem historisch-gesellschaft lichen Verständnis nach ist ein Lager ein »(provisorischer) Wohn- und Übernachtungsplatz«, der für das »vorübergehende Verbleiben einer größeren Anzahl von Menschen« eingerichtet wird. In dieser Bedeutung erlebte der Begriff seit der zweiten Hälft e des 19. und dann insbesondere im 20. Jahrhundert eine bis in die Gegenwart andauernde Konjunktur. Um das Grundwort »Lager« entstanden immer neue Begriff e, die Ausdruck eines Jahrhunderts sind, in dem Lager und Lagerwelten als Begleiterscheinungen von Krieg, (Zwangs-)Migrationen, Repression und sozialen Experimenten einen immer größeren Platz im Alltag der Deutschen einnahmen. Das Provisorium, das unzertrennlich mit der Geschichte des Gebäudetyps »Baracke« verbunden ist, entwickelte nicht nur in Deutschland eine ungeahnte Dynamik und wurde zu einem Signum des 20. Jahrhunderts – Das Jahrhundert der Lager.

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Metadaten
Author:Mathias BeerGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2018-3/Beer_2014.pdf
Parent Title (German):Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland. Migration, Politik, Erinnerung
Publisher:Christoph Links
Place of publication:Berlin
Editor:Henrik Bispinck, Katharina Hochmuth
Document Type:Part of a Book
Language:German
Year of first Publication:2014
Release Date:2021/03/15
First Page:47
Last Page:71
ZZF Regional-Classification:Europa / Westeuropa / Deutschland
ZZF Chronological-Classification:1945-
ZZF Topic-Classification:Flucht und Vertreibung
Studies in Contemporary History: Materials:3/2018 Flucht als Handlungszusammenhang 3/2018
Licence (German):License LogoMit freundlicher Genehmigung des jeweiligen Autors / Verlags für Online-Ausgabe der Zeitschrift Zeithistorische Forschungen