Streit um das »kleine Asyl«. »De-Facto-Flüchtlinge« und Proteste gegen Abschiebungen als gesellschaftspolitische Herausforderung für Bund und Länder während der 1980er Jahre

  • Im Jahr 1983 gewährte die Heilig-Kreuz-Gemeinde im Berliner Bezirk Kreuzberg mehreren palästinensischen Geflüchteten Kirchenasyl, um deren Abschiebung zu verhindern. Diesem Beispiel folgten bald weitere Westberliner Gemeinden beider Konfessionen, und bis 1988 schlossen sich insgesamt 35 Kirchen in der Initiative »Asyl in der Kirche« zusammen. Auf diesem Weg versuchten sie, vor allem »De-Facto-Flüchtlinge« vor der Abschiebung in den Libanon zu bewahren. Dies waren die ersten Fälle von Kirchenasyl in der Bundesrepublik bzw. Westberlin. Sie lieferten den Auftakt für die Entstehung der selbsternannten ökumenischen »Kirchenasylbewegung«. Dieser Zusammenschluss aus sowohl evangelischen als auch katholischen Gemeinden stellt einen signifikanten Akteur in der Migrationspolitik seit den 1980er Jahren dar und orientierte sich an internationalen Vorbildern aus den USA, den Niederlanden und der Schweiz.

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Metadaten
Author:Julia KleinschmidtGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2018-3/Kleinschmidt_2018.pdf
Parent Title (German):Den Protest regieren. Staatliches Handeln, neue soziale Bewegungen und linke Organisationen in den 1970er und 1980er Jahren
Publisher:Klartext
Place of publication:Essen
Editor:Alexandra Jaeger, Julia Kleinschmidt, David Templin
Document Type:Part of a Book
Language:German
Year of first Publication:2018
Release Date:2021/03/15
First Page:231
Last Page:258
ZZF Regional-Classification:Europa / Westeuropa / Deutschland / Bundesrepublik
ZZF Chronological-Classification:1980er
ZZF Topic-Classification:Flucht und Vertreibung
Studies in Contemporary History: Materials:3/2018 Flucht als Handlungszusammenhang 3/2018
Licence (German):License LogoMit freundlicher Genehmigung des jeweiligen Autors / Verlags für Online-Ausgabe der Zeitschrift Zeithistorische Forschungen