Die Seeschlacht bei Lepanto als umherirrendes Geschichtszeichen
- Geschichtszeichen gehen von einer gewissen geografischen oder historischen Ferne aus, von der man ein Ereignis (z.B. die Französische Revolution von Königsberg aus) betrachtet und als erhabenes Zeichen eines Wendepunkts in der Geschichte begreift. 1940 veröffentlichte der Militärhistoriker Felix Hartlaub seine Dissertation: »Don Juan d’Austria und die Schlacht bei Lepanto«. Hierin konstruiert er die Seeschlacht der siegreichen Abwehr des Osmanischen Reichs im Jahr 1571 als Geschichtszeichen. Doch während seiner Tätigkeit als Kriegstagebuchschreiber im »Führerhauptquartier Wolfsschanze« (1943-1944) erlebte er das Militär aus zu großer Nähe, sodass der Geist seines Heldenepos in den letzten Jahren des Krieges von seiner Erfahrung im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) regelrecht zerschreddert wurde. Die Neuausgabe seines »Lepanto-Buchs« erfährt in den letzten Jahren eine große Resonanz im Lager der Neuen Rechten. Man geht auf Tuchfühlung mit einem Geschichtszeichen, von dem man sich eine mythische Ausstrahlung erhofft.
Author: | Helmut LethenGND |
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DOI: | https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2453 |
Parent Title (German): | Echt inszeniert. Historische Authentizität und Medien in der Moderne |
Publisher: | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF): zdbooks |
Place of publication: | Potsdam |
Editor: | Christoph Classen, Achim Saupe, Hans-Ulrich Wagner |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Date of first Publication: | 2021/11/11 |
Release Date: | 2022/11/28 |
First Page: | 299 |
Last Page: | 317 |
ZZF Chronological-Classification: | 1940er |
ZZF Topic-Classification: | Militär |
Literatur | |
ZZF Regional-Classification: | Europa / Südeuropa / Griechenland |
Web-Publications: | zdbooks / Echt inszeniert. Historische Authentizität und Medien in der Moderne / Beiträge |
Licence (German): | Creative Commons - Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitungen (CC BY-NC-ND 4.0) |