»Der Tanz um das Goldene Kalb der Finanzmärkte«. Konjunkturen religiöser Semantik in deutschen Kapitalismusdebatten seit den 1970er Jahren
- Rechtzeitig zu Weihnachten 2008 wetterten kirchliche Würdenträger beider Konfessionen im Zusammenhang mit der Finanzkrise massiv gegen die „gnadenlose Religion des Marktes und Konsums“. Auf protestantischer Seite verdammte der damalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber Raffsucht als „Tanz ums goldene Kalb“ und hielt dem Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, eine „Form des Götzendienstes“ vor. Huber, dessen Kirche genau wie ihr katholisches Pendant selbst im schlagartig verrufenen Aktien- und Wertpapiergeschäft investiert hat, bettete seine Kritik an den Symptomen der Finanzkrise in der Hoffnung auf öffentliche Zustimmungsbereitschaft bewusst in religiöse Semantik. Auch aus der katholisch en Kirche meldete sich vermehrt religiös untermauerte Kapitalismuskritik und sogar Marxsche Kapitalismuskritik, obgleich diese mit dem Vornamen Reinhard statt Karl verbunden ist.
Author: | Sven-Daniel Gettys, Thomas Mittmann |
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URL: | http://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2015-3/Gettys_Mittmann_2011.pdf |
Parent Title (German): | Religion, Moral und liberaler Markt. Politische Ökonomie und Ethikdebatten vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart |
Publisher: | Transcript Verlag |
Place of publication: | Bielefeld |
Editor: | Michael Hochgeschwender, Bernhard Löffler |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2015/12/18 |
Date of first Publication: | 2011/01/01 |
Publishing Institution: | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) - Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam (ZZF) |
Release Date: | 2016/01/19 |
First Page: | 283 |
Last Page: | 308 |
Studies in Contemporary History: Materials: | 3/2015 Vermarktlichung 3/2015 |
Licence (German): | ![]() |