Das Fremde im Eigenen des Staatssozialismus. Klassendiskurs und Exklusion am Beispiel der Konstruktion des „asozialen Verhaltens“
- Gemeinschaften sind immer durch ein Verhältnis von Einschließung und Ausschließung konstruiert. Die von den SED-Ideologen imaginierte sozialistische Menschengemeinschaft war darin keine Ausnahme. Auch sie definierte Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Fremden, wobei das Fremde nicht in erster Linie ethnisch, sondern sozial, d. h. als einer fremden Klasse zugehörig repräsentiert wurde. Dieser binären Logik wurde dann aber zusehends durch die soziale „Liquidierung“ der nicht werktätigen Klassen in der DDR der konkret-historische Inhalt entzogen. Wie der SED-Staat und die ihm zuarbeitende Rechtswissenschaft auf dieses Problem reagierten und welche „Lösungen“ sie dafür entwickelten, versuche ich im folgenden anhand des juristischen Diskurses über das „asoziale Verhalten“ aufzuzeigen.
Author: | Thomas LindenbergerORCiDGND |
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DOI: | https://doi.org/10.14765/zzf.dok.1.899 |
Parent Title (German): | Fremde und Fremd-Sein in der DDR. Zu historischen Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland |
Publisher: | Metropol |
Place of publication: | Berlin |
Editor: | Jan C. Behrends, Thomas Lindenberger, Patrice G. Poutrus |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2017/06/01 |
Date of first Publication: | 2003/01/01 |
Publishing Institution: | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) - Leibniz Centre for Contemporary History Potsdam (ZZF) |
Release Date: | 2017/06/01 |
First Page: | 179 |
Last Page: | 191 |
ZZF Topic-Classification: | Gesellschaftsgeschichte |
Staatssozialismus | |
Justiz | |
ZZF Chronological-Classification: | 1960er |
ZZF Regional-Classification: | Europa / Westeuropa / Deutschland / DDR |
Single Publications: | Fremde und Fremd-Sein in der DDR. Zu historischen Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland |
Licence (German): | ZZF - Clio Lizenz |