TY - CHAP A1 - Hesse, Jan-Otmar A2 - Reitmayer, Morten A2 - Rosenberger, Ruth T1 - Der Konsument als Unternehmer. Fünf Einwände und ein Interpretationsvorschlag T2 - Unternehmen am Ende des »goldenen Zeitalters«. Die 1970er Jahre in unternehmens- und wirtschaftshistorischer Perspektive N2 - In der gegenwärtigen Auseinandersetzung um den Neoliberalismus“ werden immer wieder Argumente verwendet, die die 1970er Jahre als eine Wasserscheide im Übergang zum kalten Turbokapitalismus der Gegenwart sehen. Im Anschluss an Michel Foucaults Vorlesungen zur Geschichte der Gouvernementalität wird davon ausgegangen, der entscheidende Wandel habe darin bestanden, dass die Menschen seitdem permanent in ökonomische Verwertungszwänge eingespannt gewesen seien. Soziales Verhalten sei zunehmend erodiert und diskriminiert worden, während Konkurrenzverhalten und Marktbezug zum Durchbruch gekommen sei. Es sei der „Mensch des Unternehmens und der Produktion“ entstanden, ein „unternehmerisches Selbst“, wie Ulrich Bröckling es nennt, das in allen anfallenden alltäglichen Entscheidungen ökonomische Handlungsmaximen verwendet. Als ein wichtiger Referenzpunkt für diese These wird dabei auf die Neue Konsumtheorie von Gary S. Becker verwiesen, die „ökonomische Theorie des Alltags“, der in den 1970er Jahren als erster ökonomische Analysen zur Beurteilung der Nützlichkeit der Ehe, der „Kinderaufzucht“ oder der Ausbildung verwendete und damit zum punching-ball der Kritik an der „Ökonomisierung des Sozialen“ aufstieg. Y1 - 2016 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/395 UR - http://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2015-3/Hesse_2008.pdf SP - 319 EP - 335 PB - Klartext Verlag CY - Essen ER -